Ein schweres Thema…

„Sie hat Brustkrebs“ sagte mir die Stimme am Telefon. Eine Bekannte verriet mir, warum ich seit einigen Wochen vergeblich auf eine Rückmeldung einer Freundin wartete.

Wie blöd man sich auf einmal fühlen kann. Jaja, „sie muss sich melden“ und „ich lauf ihr doch nicht hinterher„. Die eigene Eitelkeit und Ignoranz flüsterte ein ums andere mal solche Dummheiten in mein Ohr während auf der anderen Seite ein echtes Problem existiert.

Es kostete mich keine Überwindung und war dann doch komisch sie anzurufen. Die eigene Dummheit einzugestehen und dabei irgendwie trotzdem auf alles gefasst sein zu müssen, brachte mich zum schlucken. Ich malte mir aus, wie sie am Telefon weint, das Leben beklagt und allen für alles die Schuld gibt. Und wisst ihr, ich hätte es verstanden und hätte es ihr mit keinem Moment übelgenommen.

Doch nichts dergleichen passierte. Wir redeten 5 Minuten… 10 Minuten…. 20 Minuten…. im Grunde wie immer. Der Krebs war das natürlich Thema, Aber kein Satz ohne Optimismus. Ich würde nicht mal von Hoffnung sprechen, es klang mehr nach Gewisstheit, dass alles wieder gut wird. Vielleicht ist das naiv, auf mich wirkte es einfach nur stark.

Wir werden uns die kommende Tage treffen. Vermutlich werde ich dann noch einmal kurz an meine Dummheit denken und mit gesenktem Kopf vor sie treten und vermutlich wird sie wieder nicht zulassen, dass ich die wenige schöne Zeit für derartigen Mumpitz verschwende. Ist ja schließlich auch wirklich dumm. Wenn sie so stark sein kann, dann sollte ich mich auch nicht mit meinen Kleinigkeiten befassen, sondern so gut wie möglich für sie da sein.

Ich freue mich einen so starken Menschen zu kennen. Bleibt zu hoffen, dass ihr Wille und ihr toller Charakter dieses Arschloch namens Krebs besiegt und auf ewig zum Teufel schickt.

Habe die Ehre
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