Der Kampf der Vernunft gegen die Wünsche.
Corona hat das Erkunden neuer Länder nicht gerade leichter gemacht. Aber ich will mich nicht beklagen. Schließlich bin ich privilegiert genug, um trotz aller Widrigkeiten regelmäßig mit dem Luxusproblem konfrontiert zu sein: Wohin geht es dieses Jahr in den Urlaub?
Aktuell bin ich sowas von urlaubsreif. Eine Arbeitskollegin sitzt während dieser Zeilen auf Teneriffa und ich könnte kaum neidischer sein. Gar nicht mal auf Teneriffa selbst, eher das große Wegsein, was damit verbunden ist. Mein nächster Urlaub steht dagegen für Ende Mai auf dem Programm. Drei verdammt lange Monate to go…
Und dann ist da dieser Gedanke: Warum wohnst du eigentlich immer noch in Berlin? Internet gibt es in recht vielen Ländern. Der Lebensstandard ist generell eine Frage der Perspektive und die Nötigsten Dinge wie Wasser, Strom oder die allgemeine Versorgung – ebenfalls in vielen Ländern sehr nah am deutschen liebgewonnen Standard. Meinen Job könnte ich vermutlich sogar einfach so behalten. Klingt doch erstmal alles ganz charmant.
Auf der anderen Seite: Die Familie lebt in Deutschland und man sieht sich bereits jetzt zu selten. Der Freundeskreis wird mit dem Alter zwar stabiler jedoch eher selten größer. Und die, die man liebgewonnen hat, hätte man dann auch seltener um sich. Schwierig. Und dann sind da unsere Kater… selbst ein Umzug in der selben Straße wäre vermutlich Stress pur. Was wäre da mit einem anderen Land?
Kennt ihr das, wenn es vernünftige Gründe gibt, geradezu Totschlagargumente und der Kopf auch der festen Überzeugung ist, dass es da nichts zu rütteln gibt und aus dem Off dann unermüdlich eine Stimme ruft „Aber trotzdem…“.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Es gibt nie den perfekten Zeitpunkt. Freunde und Familie werden mich wohl letztlich überdauern. Haustiere habe ich, seit ich denken kann und genau genommen haben sie bis dato jeden Stress besser überstanden, als meine Sorgen zuvor befürchtet hatten.
Damit wären wir bei der letzten Thematik: Man stelle sich vor, im nächsten Urlaub steht da ein Schild, dass das schnuckelige Haus vor dem man steht, zu verkaufen ist… puh. Der impulsive Spontankäufer wäre schon arg motiviert. Und vielleicht ist das dann nicht mal was schlechtes. Schließlich zuckt selbst beim Schreiben dieser Zeile mein Mundwinkel nach oben.
Wir werden sehen was die Zukunft bringt. Und falls ich den Blog irgendwann mal auf isländisch schreibe, wisst ihr auch Bescheid.
In diesem Sinne
Habe die Ehre
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Bis zum letzten Absatz konnte ich dir ja folgen, dann war ich raus 😉 Aber ich kenne ja deine Präferenzen. Nach der umfassenden Helligkeit hier im spanischen Winter, könnte ich nicht in einem Land leben, in dem es im Winter noch länger und umfassender dunkel ist als schon in Berlin. Ich bin ein Lichtmensch 😉
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