…wer viel reist, kann viel erzählen.
Zugegeben, die Tschechen sind eigenartige Autofahrer. In einer Ortschaft drängeln sie dich bei 50 km/h (die Höchstgeschwindigkeit innerorts) fast von der Straße. Außerhalb (bei erlaubten 90 km/h) fragt man sich, ob es womöglich beim Vordermann ein Problem mit dem Gaspedal gibt.
Trotzdem hätte ich erwartet, dass mein Navi sich von sowas nicht einschüchtern lässt und beherrlich weiter die besten Strecken ausgibt. Es ist schließlich eine Maschine und sollte keine Angst zeigen. Aber nein. Sämtliche Autobahnen wurden gemieden. Längere Passagen auf ausgebauten Landstraßen wurden vermieden. Dafür fand ich mich auf einmal in einer Kleingartenanlage wieder und hörte „Bitte links abbiegen“.
Zwar hätte mich solch ein Manöver einem tschechischem Gartenbesitzer mit Sicherheit näher gebracht, meinem Ziel aber vermutlich eher nicht. Immer wieder war mein Navi der Meinung, mein Vertrauen zu missbrauchen und mich auf abenteuerliche Wege zu schicken.
Neben der Kleingartenanlage stand ich auch mehrmals vor Schildern, die sehr deutlich sagten, dass die Durchfahrt für meinesgleichen nicht gedacht ist. Schließlich bin ich weder Forstbehörde, noch vom Militär noch von sonst einer tschechischen Institution (schade eigentlich). Manchmal sollte ich auch abbiegen, wo es schlicht und ergreifend keine Straße gab. Getreu dem Motto: „Wo wir hinfahren, brauchen wir keine Straßen.“
Was soll ich sagen. Ich habe Orte gesehen, die bislang ziemlich sicher als weiße Flecke auf der Landkarte vermerkt waren. Aber hey, unterm Strich habe ich so auch deutlich mehr von Land und Leuten gesehen, als ich ursprünglich gedacht hätte und ist es nicht auch das, was einen kleinen Urlaub reizvoll macht?
In diesem Sinne
Habe die Ehre
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